Was sind Schimmelpilze eigentlich?

 

Schimmelpilze sind mikroskopisch kleine Organismen, die fadenförmige Gebilde mit unterschiedlicher Färbung auf nahezu allen Oberflächen ausbilden können. Als Schimmelpilze werden Fadenpilze aus unterschiedlichen taxonomischen Gruppen (Zygomyceten, Ascomyceten, Deuteromyceten) bezeichnet, die ein Myzel aus Hyphen und Sporen (Konidiosporen, Sporangiosporen oder Ascosporen) bilden (vgl. ÖNORM ISO 16000-17, 2015). Diese Sporen werden durch die Luft verbreitet.

Unter den Schimmelpilzen gibt es die verschiedensten Arten, mit unterschiedlichstem Aussehen, deren genaue Bestimmung spezielles Fachwissen erfordert. Nach neusten Erkenntnissen um sind v. a. Bruchstücke von Schimmelpilzfäden, seltener die Schimmelsporen für gesundheitliche Probleme verantwortlich. Prinzipiell gilt: Schimmelpartikel kommen überall dort vor, wo es feucht ist und organisches Material vorhanden ist. Besonders gut gedeihen sie bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80 % und einer Temperatur von über 20 °C.

Epidemiologische Untersuchungen belegen, dass in (feuchten) Wohnungen mit Schimmelpilzbefall deutlich häufiger gesundheitliche Beschwerden auftreten als in Wohnungen ohne Feuchteschäden. Da Dosis-Wirkungs-Beziehungen zwischen der Konzentration von Pilzpartikel in der Luft und einer gesundheitlichen Beeinträchtigung der Bewohner bisher nicht ermittelt werden konnten, gilt nach dem dzt. Stand des Wissens das Vorsorgeprinzip, nach dem potenziell gesundheitsschädliche Expositionen zu minimieren bzw. zu verhindern sind bevor es zu Erkrankungen kommt.

Im Schimmelleitfaden der Republik Österreich wird die Verwendung von Bioziden (Anti-Schimmelprodukte) zum Abtöten Mikroorganismen im Privatbereich nicht empfohlen, von der Vernebelung Biozid-wirksamer Mittel zur Behandlung der Raumluft wird überhaupt abgeraten.