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Wäre Thomas Rücker ein Pilz, dann wäre er nach eigener Definition "ein farbenprächtiger, hübscher Saftling, den man natürlich nicht essen kann". Der Biologe isst zwar pro Jahr zwei bis drei Mal Schwammerl, aber eigentlich sind sie mehr als das, sie sind faszinierende Organismen. Schon während seines Biologiestudiums in Salzburg entwickelte sich sein wissenschaftliches Interesse. "Die Botanik hat mich mehr interessiert als die Zoologie. Ich fotografiere nämlich gerne und Pflanzen bewegen sich nicht."


Heute steht er Krankenhäusern als Berater bei den selten auftretenden Fällen von Pilzvergiftungen zur Seite, arbeitet an einer Katalogisierung des Vorkommens im Land Salzburg und bietet im Haus der Natur eine Pilzberatung an. Seit 1990 ist er dort tätig. Derzeit werde daran gearbeitet, die Wissenschaft weiter zu stärken. "Mit den neuen Räumlichkeiten ist es möglich, unsere Sammlung nicht nur den Besuchern, sondern auch anderen Wissenschaftern zugänglich zu machen."

Wenn Rücker nach Pilzen sucht, hat das mit hobbymäßigem Sammeln nichts zu tun. "Viele wollen wissen, wo Schwammerlplätze sind. Dazu kann ich nichts sagen. Ich gehe dahin, wo niemand hingeht – in hochalpines Gelände oder in Moore." Denn Rücker ist auf der Suche nach seltenen Pilzen. Er hat einen Koffer dabei, nimmt Proben, die er einzeln verpackt. "Wenn ich vier finde, die ich nicht kenne, gehe ich nach Hause. Denn dann wartet viel Arbeit auf mich."


In Rückers Büro hängen mehrere Plakate an den Wänden. Auf einem steht "Glückspilz". Das dürfte auf den Mykologen durchaus zutreffen, denn er scheint seine Berufung gefunden zu haben. Wenn er über Pilze spricht, ist er ganz in seinem Element und weiß seine Zuhörer zu fesseln. Nur wenige wissen, dass Pilze, die aus dem Boden sprießen, lediglich die Frucht eines unterirdischen Fadennetzes sind. "Das ist wie bei den Äpfeln beim Apfelbaum", erklärt der Experte. Ihm liegt die Natur am Herzen: "2010 ist das Internationale Jahr der Biodiversität. Da wird es eine große Ausstellung über die Vielfalt der Organismen geben. Nur wenn man informiert ist, funktioniert der Schutz und der Respekt gegenüber der Natur stellt sich ein."


Quelle: Salzburger Nachrichten (Eva Hammerer)

 

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